THARA

In Romanes gibt es kein wirkliches Wort für Zukunft, doch eines für das Morgen: THARA – ein Medienlabor zur Förderung zeitgenössischer Selbstermächtigung jugendlicher Roma und Sinti

idea | concept | project development alexandra reill
production kanonmedia
in cooperation with Romano Drom / Verein Alte Fleischerei backbone / Volkshilfe Österreich / WAFF | vienna, 2004-2006

kanonmedia als NPO mit Expertise im Einsatz innovativer Technologien im Kontext experimenteller und soziokultureller Anwendungen entwickelte die Idee, ein Self-Empowerment Center für jugendliche Romnia/ Roma, Sintizi/ Sinti zu gründen, das gemeinsam mit indigenen VertreterInnen der Kultur geführt und betrieben wird. Der Kern der Idee war die Kombination innovativer kreativer Produktion im Rahmen eines Hi-Tech-Medienlabors und traditioneller kulturimmanenter Ansätze der Kunst- und Kulturproduktion, um eine Bereitschaft zu Bildung und Berufsorientierung bei betroffenen Jugendlichen anzuheben.

Im Rahmen des von kanonmedia entwickelten Projekts nEwC_baselines wurde THARA von der EU-Initiative EQUAL über den Europäischen Sozialfonds und das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit finanziert. Strategische Partner waren Arbeiterkammer Wien, Wirtschaftskammer Wien und auf erweiterter Ebene Fonds Soziales Wien, Landesjugendreferat der Stadt Wien, AMS Wien für Jugendliche et al.

Das Projekt sollte als interdisziplinäres Kompetenznetzwerk von kanonmedia; Romano Drom, einer Roma und Sinti-NPO, die im Kontext Roma-Kultur und interkultureller Austausch arbeitet; und dem Jugendzentrum back bone 20 umgesetzt werden; die drei auf operativer Ebene tätigen NPOs begleitet von WAFF als koordinierende Organisation für alle EQUAL-II-Partnerschaften in Wien.

Mit THARA konnten sich Roma und Sinti in Wien auf eine kulturinterne Kontaktstelle verlassen, die sich auf kulturspezifische Probleme in verschiedenen sozialen Segmenten konzentrierte. Individuelles Lernen und Lernen in Gruppen erhöhten die Chance, die Schule zu beenden. Media Workshops und kreative Projekte in kollaborativer Produktion erzeugten freudige Erfahrungen und trugen dazu bei, Bildungsdefizite auszugleichen und das allgemeine Bildungsniveau je nach individuellen Bedürfnissen zu verbessern. Kontinuierliches Coaching und Aktivierung von Jugendlichen erhöhten die Bereitschaft und Fähigkeit, Jobvisionen und realistische Berufserwartungen zu entwickeln sowie aktive Schritte zur Erreichung der entwickelten Ziele zu setzen.

Der kreative Einsatz kulturimmanenter Methoden in Kombination mit dem Einsatz von IKT zielte darauf ab, Selbstwertgefühl und Selbstidentifikation zu stärken, sich selbst zu aktivieren und Ansätze für eine erfolgreiche Berufsorientierung zu finden. Kontinuierliche Beratung für Jugendliche und Familienmitglieder, aktive Vermittlung von Arbeitsplätzen und Coaching der Jugendlichen unter intensiver Vernetzung und Zusammenarbeit mit Behörden und Organisationen, die auf dem Gebiet der Arbeitsmarktpolitik tätig sind, dienten dazu, Angehörige der Kulturen der Roma und Sinti so zu unterstützen, dass diese Kulturen überleben können, weiterhin gelebt werden können; und sich VertreterInnen dieser Kulturen gleichzeitig in einer globalen Gesellschaft verorten können. Durch internationales Lobbying für die Bedürfnisse einer Kulturgruppe, die immer noch zu den ärmsten wie diffamiertesten ethnischen Gruppen Europas gehört, konnte THARA in intensiver und sehr erfolgreicher Weise Know-how an FachexpertInnen aus den involvierten Segmenten weitergeben und relevante Informationen auf nationaler und transnationaler Basis vermitteln.

Im Sinne einer Nachhaltigkeit lud kanonmedia die Volkshilfe Österreich, eine der führenden österreichischen Organisationen in der Tradition der Arbeiterhilfsbewegungen, die ein breites Spektrum sozialer Dienste anbietet, 2005 ein, in die Partnerschaft einzutreten. Im Laufe der Entwicklungen übertrug kanonmedia das gesamte Projektmanagement an die Volkshilfe Österreich, 2006 das Management aller Schulungsmodule einschließlich des Medienlabors an das Polycollege, das im Bereich der klassischen Aus- und Weiterbildung tätig ist.

2006 wurde kanonmedia im Rahmen des Wettbewerbs zur Vergabe des Innovationspreises der freien Kulturszene Wiens durch die IG Kultur Wien für THARA an zweiter Stelle nominiert und durfte somit zu den PreisträgerInnen zählen.

THARA existiert nach wie vor. Das von der Volkshilfe Österreich betriebene Beratungs- und Informationszentrum für Roma und Sinti in Wien unterstützt im Zusammenhang mit Fragen der Integration in einen Arbeitsmarkt.

THARA listed in | featured by

— medienwerkstatt wien | video edition austria release 02. 4. sonic patterns. catalogue / vie / a / 09
— tep / vie / a / 07
— best of the web directory / int / 07
— reed exhibitions messe wien / vie / a / 07
— toolia / d / 07
— oe1.orf.at/ vie / a / 07
— european social fund / vie / a / 07
— apa / vie / a / 07
— emn / vie / a / 07
— die standard / vie / a / 06
— lycos search engine / volksgruppen hits page / int / 06
— webservice der stadt wien / vie / a / 06
— webservice der bezirksvorstehung margareten / vie / a / 06
— mund / vie / a / 06
— waff / vie / a / 06
— volksgruppen.orf.at / vie / a / 06
— radio kaktus / vie / a / 06
— wiener integrationskonferenz / vie / a / 06
— puls tv / vie / a / 06
— bmsg.gv.at / vie / a / 06
— ikap / vie / a / 06
— backbone / vie / a / 06
— der standard / vie / a / 06
— wien.orf.at / vie / a / 06
— mahalla / i / 06
— dRoma / graz / a / 06
— edition lex liszt 12 / vie / a / 06
— equal common database / brussels / bel / 05
— zara / vie / a / 05
— comm-u-lab 2.0. final project report / vie / a / 05
etc.