Partizipative Performance mit Kartenspiel, bestehend aus den beidseitig handbeschriebenen Blättern des von Alexandra Reill 2015 benutzten Taschenkalenders
7,40 x 10,50 cm
text / scribbles on paper
texts alexandra reill / quoted authors
editing / scribbles alexandra reill
production kanonmedia | vienna 2015
Der Kalender wurde in einzelne Blätter zerlegt. Von diesen werden zu Beginn des Spiels, in durchgemischter Reihenfolge, je fünf Karten an die spielenden Personen ausgegeben. Sie stehen den SpielerInnen bei freier Wahl der verwendeten Seite zur Verfügung, um sie – mit einem aufgelegten Blatt hinsichtlich einer inhaltlichen oder ausschliesslich visuellen Korrespondenz zu paaren. SpielerInnen können auf Seiten mit für Bezeichnungen noch leerem Platz eigene Einträge hinzufügen, bevor sie ein anderes Blatt stechen. Solange kein Stich erfolgt ist, stapeln sich die Blätter. Im Diskurs stellen die SpielerInnen in einer Konsensfindung fest, ob ein Stapel an Blättern durch das Zusammenpassen der Oberseite des neu dem Stapel hinzugefügten Blattes mit der Oberseite des sich zuoberst auf dem Stapel befindenden Blattes als gestochen gilt. Das so kombinierte Blätterpaar mit allen sich darunter gestapelten Blättern geht an die Person, die gestochen hat, die diese Blätter zur Seite legt; sie stehen in der Spielrunde nicht mehr zur Verfügung. Blattlos gewordene SpielerInnen dürfen jeweils drei noch nicht verteilter Blätter abheben. Können keine Blätter mehr abgehoben werden, können sich blattlose SpielerInnen weiterhin am Diskurs beteiligen. Sind alle Karten einmalig ausgespielt, ist das Spiel zu Ende. Es gibt nichts zu gewinnen.
Die Originale an Blättern bilden Ausstellungsobjekte, für das Spiel werden jeweils digitale Ausdrucke eingesetzt, die ggf. von SpielerInnen mit neuen, durch Verwendung von bereitgestellten Stiften jener Art, wie sie im Original verwendet wurden, versehen werden. Blätter mit solchen Ergänzungen gehen in die Originalserie der Objekt-Blätter ein, in Folgeveranstaltungen stehen sie in Form erneuter Digitaldrucke zur Verfügung. So wächst im Laufe der Zeit die Anzahl der in der Ausstellungsserie und im Spiel enthaltenen Blätter an, bis alle Blätter vollkommen bezeichnet / beschrieben sind.
Die Spielidee wurde von Alexandra Reill im Frühsommer 2015 im Rahmen der performativen Think Tank Series Salon Volkertmarkt entwickelt und in einer ersten Strukturfindung erprobt. In diesem Rahmen erging eines der Originalblätter an Peter Koger.
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Kalenderjahrspiel 2015 staged | exhibited at
— in the framework of umkreisungen / depot / vie / a / 15
— in the framework of salon volkertmarkt / volkertmarkt / vie / a / 15