VJing / DJing Workshopserie mit Zeichnen / Malen / Fotografie / Videokamera und Kochen – ein Real Time Media Performance Fest im Rahmen des Festivals Soho in Ottakring
participants / artists the kids from yppenplatz
kids coaching sonja / tuerkan / martin / florian / ruprecht / hans …
visual production coaching alexandra reill
audio production coaching florian / martin
idea / concept alexandra reill
coordination elke probst / alexandra reill / ula schneider / sabine walchhuetter
technical production muck / peter riedl
public relations martina montecuccoli
production soho in ottakring in cooperation with wiener kinderfreunde
and kanonmedia / vienna 2004
Anlässlich des Kunstfestivals Soho in Ottakring installierte kanonmedia ein Medienlabor für Kinder, die sich gerne auf dem Yppenplatz und im dortig benachbarten Zentrum der Wiener Kinderfreunde aufhalten. Alexandra Reill konzipierte ein kollaboratives Multimedia-Szenario auf der Grundlage einer Reihe von Workshops zu Videoaufnahmen, [digitalem] Zeichnen und visuellem DJing.
In einer Vorbereitungsphase arbeiteten die am K.I.O. Lab teilnehmenden Kinder kreativ mit analogen und digitalen Methoden der Multimedia-Produktion. Als Kollektiv nahmen sie, sich abwechselnd, mit einer Digitalkamera Szenen aus ihrem täglichen Leben auf, machten digitale Fotos und erstellten farbenfrohe Zeichnungen und gemalte Bilder. In einer Zwischenphase wurden die analogen Stücke von Alexandra Reill digitalisiert und in einen Katalog von Animationen und visuellen DJing-Sets umgewandelt.
In einer ersten Phase konzentrierten sich die audiovisuellen Workshops nur auf Mädchen, die einen sehr sensiblen Coaching-Ansatz benötigten. Die Mehrheit der Mädchen hatte Angst vor den technischen Geräten, war besorgt über die Beschädigung der Maschinen und wagte es nicht, auszuprobieren, was sie auf einem Computer oder einem Video Mixer leisten konnten. In Bezug auf die Audioproduktion waren die Mädchen viel mehr vom Mikrofon als vom Audio Mixer fasziniert und sangen am liebsten die Songs, die sie von klein auf kannten.
In der zweiten Phase wurden Jungen eingeladen, sich den audiovisuellen Performing Teams anzuschließen. Von Anfang an wollten sie unbedingt mit der Ausrüstung experimentieren. Das Spielen von türkischen und serbischen Pop-Hits machte ihnen großen Spaß, während die visuelle Bearbeitung und Echtzeit-Komposition durch Überlagerung von Videosequenzen und Grafikclips in Kombination mit animierten Filtern und Effekten besonders Kinder und Jugendliche mit visuellen Talenten anzogen.
In einer Abschlussphase übten „die Kinder vom Yppenplatz“ – wiederum auf rein intuitiver Basis –, wie sie in Echtzeit, ohne Pausen, ohne Störungen, als audiovisuelle Teams zusammenarbeiten können-– das einzelne Kind konnte sich durch den Rhythmus der Musik und visuelle Animationen mit den anderen in Beziehung setzen, und einige konnten durchaus auch Spannungen und Aggressionen in kollaborativen Workflows auf der Grundlage intuitiver Wahrnehmung auflösen.
Am Abend des letzten Workshop-Moduls präsentierten die Teams ihre kreativen Fähigkeiten und Talente einem erwachsenen Publikum, das hauptsächlich aus einer Wiener Kulturszene stammte. Das Publikum schien von der sinnlichen Intensität der Atmosphäre, die die Kinder schufen, völlig überwältigt zu sein. Die kreative Intensität der Echtzeitperformance der Kinder, die sich an den Media Stations abwechselten, liess die Erwachsenen sich voll und ganz der Lebensweise der Kinder hingeben. Erwachsene und Kinder tanzten gemeinsam türkische Tänze, ein Lächeln wurde ununterbrochen hervorgerufen. Last but not least wurde das erwachsene Publikum von den Kindern „verwöhnt“, die am Nachmittag große Portionen köstlicher Quark-Suppe mit Minze, gefolgt von Rindfleisch in Aubergine, gekocht hatten, um den Gästen abends warmes Essen anzubieten.
The conscious constellation of juvenile and adult methods of creative production in combination with the fact that the kids and juveniles had the chance to quickly reach very appealing results of creative production through the simple to use but very adult technologies applied enhanced the kids and teens, mostly with migrant background and members of second and third generations of families having come to live in Vienna from Turkey, Serbia, Croatia, some of them having Roma background, to identify with an elaboration of creative vision. All learning was purely based on an experimental, intuitive basis as opposed to theoretical, linear and efficiency-oriented methods of teaching skills. Creative vision could be experienced through playing, trying out, experimenting, researching. A transdisciplinary approach allowed the kids to change between application fields, such as audio production, digital imagery production and real time performance techniques. All the workshops were kept open – the kids could play football or whatever analogue kids’ games they like to play in their daily lives. This approach allowed the kids to relax from digital complexities when they had the need to and at the same time to naturally integrate these complexities of IT-applications in the course of their day. kanonmedia could notice with joy that in the course of the transdisciplinary K.I.O. lab workshops – with the real time creative performance in form of a party as final highlight – juvenile and adult representatives of different cultures were finding themselves prepared for open communication and fearless contact on a collective human-to-human-basis, music and visual worlds bringing people together, far beyond ideological thoughts or trained attitudes.
Die bewusste Konstellation jugendlicher und erwachsener Methoden der kreativen Produktion in Kombination mit der Tatsache, dass Kinder und Jugendliche die Möglichkeit hatten, durch die einfach zu verwendenden, aber sehr erwachsenen Technologien, die zum Einsatz kamen, schnell sehr ansprechende Ergebnisse der kreativen Produktion zu erzielen, diente ganz besonders jenen Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, Mitgliedern der zweiten und dritten Generation von Familien, die aus der Türkei, Serbien und Kroatien nach Wien gekommen waren, einige von ihnen mit Roma-Hintergrund, in einer Ausarbeitung kreativer Visionen und dortiger Selbstidentifikation.
Alles Lernen basierte ausschließlich auf einer experimentellen, intuitiven Basis im Gegensatz zu theoretischen, linearen und effizienzorientierten Methoden des Lehrens von Fähigkeiten. Kreatives Sehen konnte durch Spielen, Ausprobieren, Experimentieren und Forschen erlebt werden. Ein transdisziplinärer Ansatz ermöglichte es den Kindern, zwischen Anwendungsbereichen wie Audioproduktion, Produktion digitaler Bilder und Echtzeit-Performance-Techniken zu wechseln.
Alle Workshops wurden offen gehalten – die Kinder konnten Fußball spielen oder was auch immer für analoge Kinderspiele sie in ihrem täglichen Leben gerne spielen. Dieser Ansatz ermöglichte es den Kindern, sich von digitalen Komplexitäten im Rahmen der Aufgabe, Technologien wie selbstverständlich in ihren Tagesablauf zu integrieren. kanonmedia konnte mit Freude feststellen, dass im laufe des transdisziplinären K.I.O. Las – mit der kreativen Leistung in Echtzeit in Form einer Party als letztem Highlight – Kinder wie jugendliche und erwachsene VertreterInnen verschiedener Kulturen auf Basis offener Kommunikation und furchtlosen Kontakts auf kollektiver Mensch-zu-Mensch-Basis zusammenkamen, durch Bild- und Tonwelten zusammenfanden, weit über ideologische Gedanken oder geschulte Einstellungen hinaus.
K.I.O. Lab staged at
— soho in ottakring / vie / a / 04
K.I.O. Lab featured by
— artsuche / d / 11
— online zeitung der universität wien / vie / a / 04
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