Antworten auf die im Antragsformular für das im Rahmen des HFBK-Forschungsprojekts ausgeschriebenen Stipendiums für Nichtstun gestellten Fragen als Modul der Ausstellung Die Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
text | layout submission form nn / hbfk hamburg
text | layout answers alexandra reill
idea | concept friedrich von borries
production hbfk hamburg / museum für kunst und gewerbe hamburg | hamburg 2020-2021
when
exhibition 06/11/2020 –18/07/2021
where
museum für kunst und gewerbe hamburg
Im Rahmen des Forschungsprojekts Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben wurden drei Stipendien für Nichtstun ausgeschrieben. Alle für das Antragsformular beantworteten Fragen bilden einen Teil der Ausstellung Die Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben …], installiert im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G). (*)
What would a life look like that – in the ecological, but also in the virological sense – remains as inconsequential as possible? Could a lack of consequences become a new regulative ideal, such as freedom, justice and equality, unattainable but still desirable? What would be the effects of such a striving on the material and immaterial organization of our everyday life, on the economic and social order, on our faith and the way we treat each other? And what models can be found for such a life in the present and in history?
These are the questions posed by the ‘Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben’, an artistic-discursive project by Friedrich von Borries. At the Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G), artefacts from the depot, interventions in the existing collection and a ‘self-learning room’ set up especially for the exhibition are linked in such a way that a new perspective on ‘sustainability’ is created and supposedly universally valid ideas of ‘real life’ are questioned. (*)
The questions and their answers
Please note: The following text is available in German only.
Was wollen Sie nicht tun? (**)
Ich möchte nicht ohne Neugier leben, nicht träge sein, nicht unverbunden mit der Welt sein, mich nicht nicht einbringen wollen. Gleichzeitig möchte ich nicht für Themen- / Aufgabenstellungen, für die ich mich nicht begeistern kann, und entsprechende ThemenstellerInnen / AuftraggeberInnen, tätig sein und auch nicht werden. Ich möchte mich nicht von gesellschaftlichen Entwicklungen, mit dem ideologischen und operativen Rahmen welcher ich mich nicht identifizieren kann, beeinflussen, geschweige denn disponieren lassen. Dort möchte ich mich nicht nicht abgrenzen, und wenn es im [inneren] Exil sein muss. (***)
Wie lange wollen Sie es nicht tun? (**)
Bis zum Ende meiner Lebenstage auf diesem Globus. (***)
Warum ist es wichtig, genau das nicht zu tun? (**)
Ohne Neugier und träge zu leben verdirbt Lebensqualität bzw. schadet Leben an sich, ebenso wie eine Unverbundenheit mit der Welt dies tut. Solche Haltungen führen zu emotionaler Kälte, zu Isolation und infolge zu Einsamkeit, wiederum Zuständen, die nicht nur einer/ m selbst, sondern Gesellschaft und Leben auf diesem Globus zutiefst unzuträglich sind. Tätigkeiten auszuüben und / oder für / mit Menschen / Organisationen zu kooperieren, zu denen frau / mann nicht stehen kann, beschädigt Selbstidentifikation, damit eine Authentizität des Profils und Agierens der Person, macht unglücklich, ist letztlich nicht aufrecht erhaltbar und stellt daher eine Verschenkung von Qualitäten und eine Lüge an der Menschheit dar. Bei aller Neugier hinsichtlich evolvierender, etwaig noch unbekannter Faktoren gesellschaftlicher Entwicklungen braucht es ob der Vielfältigkeit der Einflüsse Abgrenzung zur Positionierbarkeit operativer Agenden, wenngleich in ständiger Überprüfung ihres Nutzens. (***)
Warum sind Sie der*die Richtige, das nicht zu tun? (**)
Weil per se jede/ r Mensch dafür die/ der Richtige ist. (***)
(*)
text nn / publishing hochschule für bildende künste hamburg
https://www.hfbk-hamburg.de/en/projekte/schule-der-folgenlosigkeit/
translation alexandra reill, 2020
(**)
text nn / publishing hochschule für bildende künste hamburg: submission form for the scholarship for doing nothing, hamburg 2020, p. 3
(***)
text alexandra reill / publishing hochschule für bildende künste hamburg: submission form for the scholarship for doing nothing, hamburg 2020, p. 3
Die Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben. Completion of a Submission Form exhibited at
— museum für kunst und gewerbe hamburg / hh / d / 20-21
Ausstellung Die Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben listed in | featured by
— museum für kunst und gewerbe hamburg / hh / d / 20-21
— hochschule für bildende künste hamburg / hh / d / 20-21
etc.