Die Fotoserie bildet eine Art von Wiederaufnahme des experimentellen Films white chairs, ursprünglich entstanden 2003; und knüpft an das damals von Alexandra Reill für Perfektion verwendete Symbol von Arbeitsstühlen an, fabriziert in Plastik und in Weiß. Nun allerdings sind die Büro- und in anderweitigen Arbeitskontexten eingesetzten Plastikstühle nur mehr bedingt weiß. Gerne sind sie nun beige – das hilft einer Hygiene; denn Spuren an Bewegung zeigen sich dann nicht mehr so einfach. In Beige hergestellte Plastikstühle hinterlassen nicht mehr so einfach Spuren; und wenn sie sich als Stapel zeigen, so erinnert letztlich nichts an etwaig mögliche Bewegung …
alexandra reill, beige chairs, photo series, 2021
8 photos
4032 x 3024 px [4c, 72 dpi] original digital format each
34,14 x 25,60 cm [4c, 300 dpi] each, digital photo prints behind acrylic glass shiny
production kanonmedia | vence 2021
Die Fotoserie bildet eine Art von Wiederaufnahme des experimentellen Films white chairs, ursprünglich entstanden 2003; und knüpft an damals gerne verwendete Symbole für Perfektion, gestärkt und befördert durch sich in der Zeit entwickelnde Technologien an; an so genannt makellose Zustände von Mensch. 2003 wurde ein hoch-ästhetizender Arbeitsstil gewählt, Bewegung auslotend; als Ausdruck einer zukunftsweisenden Haltung und eines Anspruchs an Perfektionismus, unter Hinterfragung von Ästhetik. Doch die Stühle waren einfach aus Plastik, vor allem weiß.
Die aktuell aufgenommene Form der Bürostühle erinnert nach wie vor an diese Ansprüche; doch nun sind die Stühle nicht mehr weiß, sie zeigen sich nicht mehr in diesem perfektionistischem Weiß. Sie sind jetzt beige – allerdings gerade, dass sie nicht das Braun früherer Bürostühle aufgreifen …; und sie hinterlassen keine Spuren an Bewegung mehr … Die Stühle, gefertigt aus Kunststoff, sind nun gestapelt. In solcher Stapelung weisen sie keinerlei Bewegung mehr auf; sie verschwören sich einfach – sozusagen miteinander – als unbewegte Situation – der eine Stuhl eingehakt in den anderen – und regen sich nicht mehr; verharren in vollkommener Bewegungslosigkeit – als ob Bewegung nicht mehr möglich wäre …
Mounting options
Als analoge Wandinstallation hängen die digitalen Fotodrucke 01-08, gesetzt hinter glänzendem Acrylglas, wie obig angeordnet, in einer horizontalen Reihe. Der Abstand zwischen den Images verhält sich in seiner Verhältnismässigkeit leicht schmäler als in der obig gezeigten Konstellation. Abweichend von diesem Verhältnis an Abstand zwischen den Bildern beträgt der Abstand zwischen 04 und 05 rd. 50 cm.